„Abwarten kommt uns allen teuer zu stehen!“

Hilbert muss Stadtratsbeschluss zur Dekarbonisierung der Sachsenenergie umsetzen!

Bereits im November 2020 beauftragte der Dresdner Stadtrat die SachsenEnergie mit der Entwicklung eines Konzeptes zur Dekarbonisierung bis 2035. Vorliegen sollte dieses spätestens bis zum 31.12.2021. Damit diese Frist nicht in Vergessenheit gerät, fragte Johannes Lichdi den Oberbürgermeister im August 2021, wann mit dem Konzept zu rechnen sei. Der Antwort des Oberbürgermeisters konnte man deutlich entnehmen, was der Energieversorger vom Auftrag des Stadtrates hält: ‚Die Verpflichtung eines Einzelunternehmens auf ein Zielerreichungsjahr losgelöst von den entsprechenden wirtschaftlichen/ politischen Rahmenbedingungen ist dabei nicht zielführend.‘

„Mittlerweile gibt es nicht nur einen Dekarbonisierungsplan, sondern zwei. Einen für 2035 und einen für 2045. Erfahren haben wir davon allerdings aus einem Zeitungsinterview mit Vorstandssprecher Dr. Brinkmann. Dem Stadtrat liegt bis heute keiner der beiden Pläne vor!“, ärgert sich Lichdi.

Er hat darum erneut eine Anfrage an den Oberbürgermeister übermittelt. „Hilbert muss handeln“, fordert der aktuelle Fraktionsvorsitzende der Dissidenten. „Als Oberbürgermeister ist er dafür verantwortlich, dass Stadtratsbeschlüsse umgesetzt werden und als Aufsichtsratsvorsitzender ist er es den Verbraucherinnen und Verbrauchern schuldig, denn je mehr Zeit sich die SachsenEnergie mit der Energiewende lässt, umso deutlicher werden es die Kundinnen und Kunden in ihrem Geldbeutel spüren. “

Deshalb will Lichdi auch wissen, zu welchen Kosten aktuell CO2-Zertifikate durch die Sachsenenergie erworben werden. Nach eigenen Angaben hatte das Unternehmen 2022 922.000 Tonnen CO2 emittiert. Angesichts deutlich steigender Preise für die Zertifikate in den kommenden Jahren kommen auf die Verbraucher:innen drastische Kosten zu. „Deshalb“, so Johannes Lichdi, „kommt Abwarten uns alle teuer zu stehen! Bei einer Verzögerung der Dekarbonisierungspläne um 10 Jahre bedeutete das Mehrkosten von vielen hundert Millionen Euro.“  OB Hilbert muss den Stadtrat unverzüglich die Vorstellung des Energie-Unternehmens auf den Tisch legen.

Hintergrund:

CO2 Zertifikate werden gegenwärtig mit einem Preis von 75€ pro Tonne an der Börse gehandelt. Nach Vorstellungen der EU soll der Preis in den kommenden Jahren deutlich höher werden. Bei einem Ausstoß an CO2 von gegenwärtig 922.000 Tonnen durch die Sachsenenergie lägen die aktuellen Kosten für die Sachsenenergie und damit die Kunden bei ca. 69 Mio Euro im Jahr.

Zur Anfrage:

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