Fahrradflundern an der Elbe gesichtet!

Dissidenten wollen niederländische Innovation nach Dresden bringen

Dresden hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil des Radverkehrs am sogenannten Modal Split zu erhöhen. Um zu erreichen, dass das Fahrradfahren für möglichst viele Dresdnerinnen attraktiv(er) wird, muss vor allem die Infrastruktur verbessert werden. Während das Hauptaugenmerk dabei auf den Radwegen liegt, bleibt eine Frage häufig auf der Strecke: Wohin mit dem Rad, wenn das Ziel erreicht ist?

„Hier kommt nun die Fahrradflunder ins Spiel“, so Dr. Martin Schulte-Wissermann (Piraten). Die Dissidenten-Fraktion hat einen Antrag in den Stadtrat gebracht, in welchem sie die Anschaffung fünf solcher sogenannten Fahrradflundern fordert. Diese sind etwa parkplatzgroße Bodenplatten mit mehreren Fahrradbügeln darauf. Ihr Zweck ist es, herauszufinden, wo Fahrradbügel gebraucht werden. „Das Prinzip ist denkbar einfach. Wird an einem Ort der Bedarf an Fahrradabstellmöglichkeiten vermutet, stellen wir dort für einen festgelegten Zeitraum eine Fahrradflunder ab. Quellen die Bügel über, ist es wohl ein sehr geeigneter Standort für permanente Fahrradbügel. Steht dort nie ein Fahrrad, sollte man die begrenzten Ressourcen besser woanders nutzen.“

Erfunden wurde die fietsflonder in Rotterdam und erfreut sich seither in mehreren niederländischen Städten großer Beliebtheit. Aber auch in Deutschland wurde sie bereits erfolgreich getestet, z.B. in Aachen, Essen oder Braunschweig.

Der Antrag der Dissidenten befindet sich nun im Geschäftsgang. Schulte-Wissermann ist optimistisch, dass die Flundern breite Zustimmung finden: „Niemand kann ernsthaft etwas gegen Fahrradflundern haben. Sie sind kostengünstig, effizient, intelligent und ein geschickter ‚Verkehrsversuch im Kleinen‘. Im besten Falle sparen wir sogar viel Geld, da Fahrradbügel nicht auf Verdacht irgendwo aufgestellt werden, wo sie möglicherweise nicht gebraucht werden.“

Zum Antrag

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