Dissidenten-Fraktion ruft OB Hilbert zur Spende für Brazzaville auf
In einem offenen Brief an Oberbürgermeister Dirk Hilbert regt der Fraktionsvorsitzende Max Aschenbach (DIE PARTEI) an, der Dresdner Partnerstadt Brazzaville 50.000 Impfdosen zukommen zu lassen.
Während die Dissidenten nun auf die Antwort des Oberbürgermeisters warten, appelliert Aschenbach in seiner gewohnt ganz eigenen Art an dessen Menschlichkeit: „Nur weil wir diese Pandemie-Solidarität lieber unter uns Weißen zelebrieren, heißt das ja nicht, dass wir unserer Partnerstadt nicht ein kleines Impf-Präsent schicken können. Stimmt’s, Dick?“
Offener Brief an OB Hilbert
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
auf dem Internetauftritt der Stadt Dresden heißt es zur pandemischen Lage unserer Partnerstadt Brazzaville: “Neben dem schlechten Zustand des Gesundheitssystems vor Ort sind viele Menschen durch die ergriffenen Maßnahmen − wie Ausgangssperren und Kontaktverbote − in finanzielle Not geraten.”
Nachdem die Landeshauptstadt mit einem 50.000 Euro Spendenpaket für das World Food Programm bereits dringende Soforthilfe in der Bewältigung der Auswirkungen der Coronakrise vor Ort stellte, bietet nun die Weihnachtszeit Anlass, grundlegende, langanhaltende Hilfestellungen hin zu einer Normalisierung des Alltags zu leisten und der Partnerstadt trotz verschobenem Besuch Beistand zu leisten.
Die Impfkampagne der Republik Kongo hat seit ihrem Beginn im April diesen Jahres Fortschritte gemacht. Mit 680.000 verabreichten Impfdosen wurden knapp 10 % der Gesamtbevölkerung erst- und/oder zweitvaxiniert. Dieser Zustand lädt jedoch keineswegs zum Zurücklehnen ein.
Brazzavilles Bevölkerungsdichte ist mehr als dreimal so hoch wie die Dresdens, was die Eindämmung des Virus ohne strenge Kontaktbeschränkungen unmöglich macht. Außerdem ist das Gesundheitssystem der Republik Kongo durch die weiterhin hohen Ebola-, sowie HIV- und TBC-Fallraten ohnehin schon besonders belastet.
Mit einem über 60 % vollständig geimpftem Bevölkerungsanteil, stabiler Gesundheits-versorgung und in vielerlei anderer Hinsicht privilegierter Lebensumständen trägt Dresden gegenüber seinen Partnerstädten eine Verantwortung. Denn fest steht, dass sich die Corona-Pandemie nur global bewältigen lässt.
Als Zeichen der Rückendeckung beim eingeschlagen Weg aus der Pandemie regt die DISSIDENTEN-Fraktion daher an, 50.000 Impfdosen an unsere Partnerstadt Brazzaville zu überreichen und so einen, wenn auch kleinen, Beitrag zur Pandemiebewältigung zu leisten.
Gruß und Kuss (geimpft)
Max Aschenbach