Mit einem gemeinsamen Antrag im Stadtrat setzen sich die Fraktionen der LINKEN, SPD und Dissidenten dafür ein, dass die Überreste der KZ-Außenstelle Flossenbürg in Dresden Großzschachwitz erhalten und als Gedenkort öffentlich zugänglich gemacht werden. Sie fordern den Oberbürgermeister auf, mit dem Eigentümer des Areals, dem neu geschaffenen Beirat für Erinnerungskultur, dem Freistaat Sachsen sowie zivilen Akteuren der Gedenkkultur hierzu in Gespräche einzutreten.
„Von Oktober 1944 bis April 1945 mussten in einem Außenlager des KZ Flossenbürg etwa 1.000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter Rüstungsgüter herstellen. Wir wollen mit dem Antrag dafür sorgen, dass die Spuren der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft auch für kommende Generationen als Mahnung erhalten bleiben“, begründet Johannes Lichdi, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Dissidenten-Fraktion, die Initiative. „Wir haben alle demokratischen Fraktionen des Dresdner Stadtrates eingeladen, diesen Antrag mit uns einzureichen, und freuen uns, dass SPD und LINKE unserer Einladung gefolgt sind.“
Magnus Hecht von der SPD-Fraktion ergänzt: „Das ehemalige Außenlager für Zwangsarbeitende in der Fritz-Schreiter-Straße 40 zeigt uns eindrücklich, wie weit verbreitet das System der Konzentrationslager unter den Nationalsozialisten war. Über Dresden liegt ein Netz von Gedenkorten, das den Schatten der Grausamkeiten darstellt. Wir sollten versuchen, diese Orte für die Nachwelt zu sichern, damit die Lehren daraus lebendig bleiben. Das Zivilisationsversagen der Deutschen damals soll sich nicht wiederholen!“
Dem schließt sich auch Margot Gaitzsch von der Fraktion Die LINKE an: „Die Verbrechen der Nationalsozialisten dürfen nie in Vergessenheit geraten. Basis für diese Greultaten waren Nationalismus, Rassismus und Ausgrenzung von den Nazis als unwert definiertes Leben. Das heute bewusst zu machen heißt aufzuzeigen, wozu Hass und Hetze in der Geschichte geführt haben. Das heißt bewusst zu machen, wie wichtig es ist, heute gemeinsam und wirksam Nationalismus, Rassismus, Hass und Hetze etwas entgegenzusetzen, heißt für Demokratie und für die Unteilbarkeit der Menschenrechte einzustehen.“