DISSIDENTEN verlassen das Rathaus und machen Politik vor Ort
Die DISSIDENTEN-Fraktion wird in der Zeit vom 23. Juni bis zum 02. Juli dem Rathaus den Rücken kehren und sich ein Büro in der Bar „Daneben“ auf der Louisenstraße einrichten. „Wir wollen so die Distanz, die die Rathausmauern für manche darstellen, abbauen und vor Ort jeden Tag ein Angebot schaffen, um politisch zu informieren bzw. mit anderen Menschen zu bestimmten Themen ins Gespräch zu kommen“, begründet Fraktions-Geschäftsführer Michael Schmelich die ungewöhnliche Aktion.
„Thematisch schöpfen wir dabei aus dem Vollen. Die persönlichen Herzensanliegen unserer Stadträte sind natürlich Teil der Veranstaltungsreihe“, so Schmelich. Er selbst widmet beispielsweise einen Abend der Dresdner Wohnpolitik, Kollege Johannes Lichdi rechnet mit der städtischen Klimastrategie ab, Dr. Martin Schulte-Wissermann spricht über die notwendigen Schritte zur Verkehrswende, Max Aschenbach beleuchtet die Lage der Dresdner Kulturszene. „Auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich intensiv am inhaltlichen Konzept beteiligt und führen eigene Veranstaltungen durch, zum Beispiel zur Digitalisierung der Verwaltung, Dresdens rechter Szene oder LGBTQIA*.“
Ein besonderes Highlight wird für viele vermutlich die Diskussionsrunde Mit- und Gegeneinander im Dresdner Stadtrat ausmachen. Die Fraktionsvorsitzenden von SPD und FDP, Dana Frohwieser und Holger Zastrow, werden mit Lichdi und Schulte-Wissermann darüber sprechen, wie die Zusammenarbeit im Stadtrat klappt – oder warum eben nicht. Als Moderator hierfür konnte die Fraktion Andreas Weller gewinnen, Journalist bei der Sächsischen Zeitung und stellvertretender Vorsitzender des Presseclubs Dresden.
Besonders wichtig ist der Fraktion bei allen Veranstaltungen das Gespräch mit den Bürger:innen. „Wir wollen mit den Dresdnerinnen und Dresdnern auf Augenhöhe sprechen. Wir wollen nicht die ‚da oben‘ sein, sondern die ‚daneben‘. Nur so funktioniert Politik“, findet Schmelich. „Darum sind die meisten unserer Gespräche keine Podiumsdebatten, sondern offene Diskussionen am Tresen. Und damit auch wirklich alle Interessierten teilhaben können, werden wir die meisten Formate aufzeichnen, um sie nachträglich auf unseren Fraktions-Kanälen zur Verfügung zu stellen.“
Alle Aktionen, die die DISSIDENTEN vom 23. Juni bis zum 2. Juli geplant haben, sind auf der Homepage der Fraktion zu finden. Auftakt wird eine Kundgebung mit dem Titel Reclaim the Streets – Für eine autofreie Stadt! sein.